72.Gauschützentag zelebriert lebendige Schützentradition

 

Mit einem festlichen Programm aus Gottesdienst, Ehrungen und Jahrestagung feierte am Wochenende der Schützengau Main-Spessart seinen 72. Gauschützentag in Schöllkrippen. Viele Schützenvereine der Region waren mit Abordnungen angereist, um diese Tradition hochleben zu lassen.
Bereits der Auftakt mit einem Totengedenken an der St. Lukaskapelle und anschließenden Fahnenumzug zum Gottesdienst in der Kirche St. Katharina unterstrich den besonderen Rahmen dieser Veranstaltung.

Bei der anschließenden Jahrestagung konnte Johannes Eckert, 1. Schützenmeister des gastgebenden Vereins Hubertus Schöllkrippen und Gauschützenmeister Andreas Höfler, neben den Mitgliedern der Gauvereine auch zahlreiche Ehrengäste, darunter Landrat Dr. Alexander Legler, Bürgermeister Marc Babo sowie hochrangige Vertreter des Schützenbezirks Unterfranken, begrüßen. Einen Gruß aus dem Schützenbezirk Unterfranken überbrachte der 1. Bezirksschützenmeister Mathias Dörrie. Er ging in seinem Statement auf aktuelle Entwicklungen auf Bezirksebene ein. Positiv hob er dabei die neue Internetpräsenz des Bezirks durch eine moderne Homepage hervor. Ebenso freute er sich, dass mit Katharina Junker eine neue 1. Jugendleiterin für die Bezirksjugend gewählt wurde. Landrat Dr. Legler lobte die lange Tradition und die Bedeutung des Schützenwesens für die Region. Bürgermeister Babo würdigte den gastgebenden Verein als eine tragenden Säule des Gemeindelebens in Schöllkrippen.

Mit Freude blickte im Anschluss Gauschützenmeister Andreas Höfler auf ein erfolgreiches Jahr für die Schützen zurück. Nach den schwierigen Corona-Jahren verzeichneten die Vereine wieder steigende Mitgliederzahlen. Dies zeige, so Höfler, welch wichtige soziale Funktion die Schützenvereine mit ihrer Gemeinschaft für die Menschen vor Ort darstellen. Umso unverständlicher sei für ihn ein neuerlicher Vorstoß auf Bundesebene, das Waffenrecht nochmals zu verschärfen. Stattdessen gelte es, entschieden gegen illegalen Waffenbesitz vorzugehen.

Den festlichen Rahmen der Veranstaltung nutzte der Schützengau, um besonders verdiente Mitglieder für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement auszuzeichnen.

Im Böllerbereich wurden Johannes Eckert, Georg Eckert und Gebhard Bozem mit der Böllernadel in Bronze des Bezirkes Unterfranken geehrt. Adolf Kaiser und Franz Schwind erhielten die Böllernadel des BSSB in Silber. Die Ehrennadel „In Anerkennung“ des Bayerischen Sportschützenbundes gingen an Peter Glaser, Karl-Uwe Nees und Martin Schickling. Mit dem Gauehrenzeichen in Bronze wurden Johannes Eckert, Alexander Wiegand, Carsten Rosenstengel und Sarah Frühwacht ausgezeichnet. Monika Seidel und Klaus Kourimsky erhielten das Gauehrenzeichen in Silber.

Große Erfolge konnten die Aktiven des Schützengau Main-Spessart auch auf sportlicher Ebene feiern, wie Gausportleiter Volker Rühle stolz berichtete. Nicht weniger als 11 deutsche Meistertitel heimsten Schützen in den Disziplinen Target Sprint und Sommerbiathlon ein. Die Luftpistolen-Mannschaft aus Glattbach verpasste nur hauchdünn den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Weiterhin nimmt die 1. Mannschaft von Haibach im April am Aufstiegswettkampf in die 2. Bundesliga LG teil. Auch erwähnte er die Erfolge von Antonia Back (LG) und Maxi Vogt (LP) auf nationaler und internationaler Ebene. Damit bewiesen die Schützen des Schützengau Main-Spessart ihre Schießkunst mehr als eindrucksvoll.

Nach den Ausführungen des Gauschützenmeisters und des Sportleiters ergriff Anja Bürki als Gauschatzmeisterin das Wort. In ihrem detaillierten Kassenbericht legte sie die Einnahmen und Ausgaben des Gaus im vergangenen Jahr offen. Dank deutlich positiver Zahlen kann für das Jahr 2024 erneut auf die Gauumlage verzichtet werden. Die lückenlose Kassenführung wurde anschließend von Kassenprüfer Markus Emmerich ausführlich erläutert und bestätigt. Der Versammlung wurde daher die Entlastung der Schatzmeisterin und des Schützenmeister-amtes empfohlen, was mit einem einstimmigen Votum erfolgte.

Nach dem Kassenbericht ergriff Martin Meister als 2. Gaujugendleiter das Wort. Er berichtete von der erfolgreichen Gaujugendversammlung im März, bei der die Gaujugendleitung alle zuletzt offenen Positionen neu besetzen konnte. Damit ist der Fortbestand der Jugendarbeit im Schützengau gesichert. Als neue Projekte sind gemeinsame Trainingsangebote für die Jugend geplant. Hierfür bittet Meister die Vereine um Mithilfe bei der Bedarfsanalyse.

Im Namen der Gaudamenleitung ließ Andreas Höfler die Aktivitäten des letzten Jahres Revue passieren.
Die Berichte des Schützenmeisters, der Sportleitung, der Jugend und der Damen unterstrichen eindrucksvoll, dass im Schützengau Main-Spessart alle Alters- und Geschlechtergruppen ihren Platz finden. Die Schützen bieten generationenübergreifend Heimat und lebendige Gemeinschaft - und das weit über das Sportschießen hinaus. Diese Lebendigkeit konnte auch der 72. Gauschützentag wieder eindrucksvoll unter Beweis stellen.