Schützen begehen 71. Gauschützentag in Oberbessenbach
Traditionell wurde der Gauschützentag auch in diesem Jahr mit einem Kirchgang und anschließenden Totengedenken gestartet. Auf den Festumzug musste auf Grund der Witterung und der Dunkelheit in diesem Jahr verzichtet werden.
Nach der Übergabe der Gaufahne an die Oberbessenbacher Schützen begrüßte Markus Emmerich als erster Schützenmeister des Gastgebers Hubertus Oberbessenbach und anschließend Gauschützenmeister Andreas Höfler, die anwesenden Vertreter der Vereine, sowie die anwesenden Ehrengäste.
Der stellvertretende Bürgermeister Thomas Braun betonte in seiner Ansprache die Wichtigkeit der Vereine für ein gutes Miteinander in den Gemeinden und lobte das große Engagement der beiden in Bessenbach ansässigen Schützenvereine. Landrat Dr. Alexander Legler ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung aller Vereine für die Lebensqualität des Landkreises und warnte eindringlich davor die Mitglieder der Schützenvereine in Sippenhaft mit Amokläufer und Reichsbürgern zu nehmen. Die angestrebte Verschärfung des Waffenrechts dürfe kein Schnellschuss sein, sondern müsse mit Augenmaß angestrebt werden.
Staatsministerin Judith Gerlach zeigte sich in ihrem Grußwort sehr beeindruckt von der stabilen Mitgliedersituation in der Nach-Corona-Zeit und Dankte allen beteiligten Vereinen für die geleistete Arbeit in 2022. Da der Staatsregierung die Belastung durch die gestiegenen Energiekosten durchaus bewusst ist konnte sie auch von einer weiteren Verdopplung der Vereinspauschale in diesem Jahr berichten.
MdL Martina Fehler bedankte sich für die besonders in der Jugendarbeit geleistete Arbeit. In ihren Augen sind Schützenvereine nicht nur für die sportliche Entwicklung des Nachwuchses zuständig, sondern leisten auch auf kultureller und sozialer Ebene einen großen Beitrag für die Zivilgesellschaft. Sie wünscht sich bei der geforderten Verschärfung des Waffenrechts eine Herangehensweise mit Augenmaß und hat dies in einem Schreiben an die Innenministerin zum Ausdruck gebracht.
MdB Niklas Wagener bedankte sich für die Einladung und das Engagement der Vereine. In seinen Augen leisten diese durch ihre Arbeit einen großen Beitrag für die Demokratie und helfen so mit, Frieden und Freiheit für unser Land zu erhalten.
Letzte Grußworte erfolgten durch MdB Andrea Lindholz. Sie ging in ihren Worten noch einmal sehr deutlich auf den Status quo des Deutschen Waffenrechts ein: In der vergangenen Legislaturperiode wurde bereits das EU-Waffengesetz vollständig umgesetzt. In ihren Augen ist nicht eine erneute Verschärfung anzustreben, sondern eine konsequentere Umsetzung der bereits vorhandenen Gesetzgebung.
Ehrungen
Die Gauversammlung bot auch den würdigen Rahmen um verdiente und engagierte Schützenfunktionäre für ihre ehrenamtliche Arbeit mit Ehrungen zu danken. Andreas Höfler stellte heraus, dass die Ehrungen als ein kleines Dankeschön zu verstehen sind für die Arbeit, die verrichtet und für die Zeit, die geopfert wurde.
Das BSSB Abzeichen „In Anerkennung“ erhielten Marina Brenneis (SV „Treff“ Schimborn), Markus Brunner und Martin Kullmann (beide SV St. Sebastianus Schweinheim).
Das Gauehrenzeichen in Bronze erhielten Marco Müller (SV „Edelweiß“ Sailauf) und Jasmin Milleder (SV „Hubertus“ Schöllkrippen). Das Gauehrenzeichen in Silber wurde Helmut Demel, Gottfried Röll (beide Schützenverein 1910 Kahl) und André Bullmann (KKS 1930 Kleinostheim) verliehen.
In seinem ersten Jahresbericht gab Gauschützenmeister Andreas Höfler einen Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr. Er zeigte sich erfreut, dass das „normale“ Vereinsleben wieder Fahrt aufnimmt. Weiter informierte er die Versammlung darüber, dass der Gau einen Zuwachs von 80 Mitgliedern im vergangenen Jahr aufweisen kann.
Beim Bezirksschützentag 2022 wurde Reinhold Köppel zum Bezirksehrenmitglied ernannt. Anja Bürki und Alfred Broda wurden für ihre langjährigen Verdienste um das Schützenwesen im Herbst das goldene Protektoratsabzeichen aus der Hand seiner königlichen Hoheit Franz von Bayern verliehen. Auf sportlicher Ebene ging er kurz auf den Vizemeistertitel der 1. Luftpistolenmannschaft von Glattbach in der 2. Bundesliga Süd sowie auf die Bronzemedaille von Maxi Vogt (Schöllkrippen) mit der Luftpistole bei der Europameisterschaft in Tallin ein.
Gausportleiter Volker Rühle ließ noch einmal die sportlichen Highlights des vergangenen Jahres Revue passieren. Sein Resümee, wir sind nach wie vor sportlich der erfolgreichste Gau im Bezirk Unterfranken und auch in Bayern ganz oben dabei. In den Rundenwettkämpfen zeigt sich die Anzahl der teilnehmenden Mannschaften stabil und für dieses Jahr konnte wieder eine Großkaliberrunde mit 22 Mannschaften geplant werden. Auch in den „Randsportarten Sommerbiathlon und Target Sprint hat der Schützengau große Talente zu bieten. Neben Grombühl ist Haibach hier ein Stützpunkt des Bezirkes. Besonders hob auch er den Erfolg von Maxi Vogt bei der EM in Tallin hervor. Neben den sportlichen Erfolgen war die geplante Verschärfung des Waffengesetzes ein Thema seiner Ausführungen. Er berichtete über die gute Zusammenarbeit mit Andrea Lindholz bei der Umsetzung des EU-Waffenrechts und verband damit die Hoffnungen auch bei der jetzt angedachten Verschärfung Gesprächsbereitschaft bei allen beteiligten Parteien vorzufinden.
Die stellvertretende Gaudamenleiterin Helena Böning berichtete über die Aktivitäten der Damen im abgelaufenen Jahr und hob hier den auf Bezirksebene durchgeführten Wettkampf „Bezirks-Damen-Match“ hervor. Hier konnten sich 7 Damen des Gaues für das Finale qualifizieren. In der Disziplin LG Auflage erreichte Monika Witten den 2. und Agnes Broda den 4. Platz (beide „Diana“ Blankenbach). Im Finale LG gewann Michelle Find (Haibach) vor Kimberly Höfler (Schimborn). Dieser Wettbewerb soll auch in diesem Jahr wieder durchgeführt werden.
Ebenso konnte im vergangenen Jahr wieder der Reinhold-Köppel-Pokal ausgeschossen werden. Gewinnerin mit dem Luftgewehr war hier Kimberly Höfler vor Michelle Freund (Sailauf) und Michelle Find. Mit der Luftpistole konnte sich Sabine Stein (Dettingen) vor Kimberly Höfler und Maxi Vogt durchsetzen. Erstmals gab es für Mannschaften auch den vom 1. Gauschützenmeister gestifteten Elsbeth-Seitz-Pokal zu gewinnen. Dieser Pokal ging an die Schützinnen von Haibach, gefolgt von den Mannschaften aus Sailauf und Schimborn.
Von der Gaujugendleitung war zu vernehmen, dass bei der Versammlung am in Alzenau zwei neue Gaujugendsprecher gewonnen werden konnten.
Nach der anschließenden Verlesung des Kassenberichtes durch die Gaukassiererin Anja Bürki und der Bestätigung der Richtigkeit durch die Kassenprüfer wurde von Markus Emmerich die Entlastung der Kassiererin sowie der gesamten Vorstandschaft empfohlen und von der Versammlung einstimmig bestätigt.
Zuletzt wurden noch die anstehenden Termine bekannt gegeben und die Veranstaltung mit einem dreifach „Gut Schuss“ beendet.